In der Welt des Yoga scheint es oft ein unausgesprochenes Ziel zu geben: die perfekte Haltung, die perfekte Ausrichtung, das perfekte Foto. Als langjährige Yogalehrerin habe ich diese Ausrichtung lange verfolgt. Es gab Phasen, in denen ich unermüdlich an der perfekten Ausrichtung für mich selbst und meine Schüler gearbeitet habe. Doch irgendwann stellte ich mir die Frage: Fühlt sich das eigentlich gut an? Für meinen Körper, meinen Geist, meine Seele?
Diese Frage hat meine Praxis und meinen Unterricht grundlegend verändert. Heute stehe ich für somatisches Yoga – eine Praxis, die sich auf das Körperbewusstsein, das Spüren und das Wohlbefinden fokussiert. In diesem Artikel möchte ich erklären, warum ich mich von der perfektionistischen Ausrichtungsarbeit verabschiedet habe und wie somatisches Yoga mein Leben bereichert hat.
Die Schattenseite der Perfektion im Yoga
Perfektionismus kann dazu führen, dass wir den Kontakt zu uns selbst verlieren. Wir fokussieren uns so sehr darauf, wie eine Haltung "aussehen" sollte, dass wir vergessen, wie sie sich anfühlt. Dieser ständige Drang nach Verbesserung und das Streben nach einer idealen Form erzeugen Druck – Druck, der uns von der eigentlichen Essenz des Yoga entfremdet.
Ich habe bei meinen Schülern beobachtet, wie sie oft enttäuscht oder frustriert waren, wenn sie eine Asana nicht "perfekt" ausführen konnten. Mir wurde bewusst, dass diese Fixierung auf perfekte Ausrichtung mehr Schaden als Nutzen anrichtet.
Was ist somatisches Yoga?
Somatisches Yoga bedeutet, den Körper von innen heraus zu erleben. Es geht darum, das Spüren über das Sehen zu stellen, Intuition über Perfektion zu setzen und sich im eigenen Körper wohlzufühlen. Anstatt in eine vorgegebene Form zu "passen", geht es darum, den eigenen Bewegungsradius zu erkunden und die Signale des Körpers zu respektieren.
Diese Praxis ist sanft, individuell und heilend. Sie lädt dazu ein, mit Achtsamkeit und Selbstfürsorge zu übün und sich frei von äußeren Erwartungen zu machen. Jeder Körper ist einzigartig – und somatisches Yoga feiert genau diese Einzigartigkeit.
Meine persönliche Transformation
Meine Reise hin zum somatischen Yoga begann mit einer Phase der Erschöpfung. Mein Perfektionismus hatte mich nicht nur im Yoga, sondern auch in anderen Lebensbereichen an meine Grenzen gebracht. Ich spürte, dass ich eine neue Herangehensweise brauchte, um wieder Freude und Leichtigkeit zu finden.
Durch die Arbeit mit somatischem Yoga lernte ich, auf die Signale meines Körpers zu hören. Plötzlich war es nicht mehr wichtig, wie tief ich in eine Vorwärtsbeuge kam oder ob mein Krieger perfekt ausgerichtet war. Wichtig war, wie sich die Haltung für mich an diesem Tag, in diesem Moment anfühlte. Diese Haltung des Loslassens – von Erwartungen, von Perfektionismus – war unglaublich befreiend.
Die Vorteile von somatischem Yoga
Stressreduktion: Ohne den Druck, etwas "richtig" machen zu müssen, kann sich der Geist entspannen und der Körper regenerieren.
Selbstakzeptanz: Du lernst, deinen Körper so anzunehmen, wie er ist, und dich für seine Fähigkeiten zu schätzen.
Individuelle Praxis: Anstatt vorgegebene Formen zu imitieren, findest du heraus, was für dich und deinen Körper funktioniert.
Tiefere Verbindung: Somatisches Yoga lässt dich die feinen Nuancen deines Körpers und Geistes wahrnehmen, was zu einer tieferen Verbindung mit dir selbst führt.
Einladung zur somatischen Praxis
Wenn du dich in dieser Geschichte wiederfindest und das Gefühl hast, dass perfektionistische Ansprüche dich von der Essenz des Yoga entfremden, lade ich dich ein, somatisches Yoga auszuprobieren. In meinen Kursen geht es nicht um Äußerlichkeiten, sondern um das Spüren, das Loslassen und das Wohlbefinden.
Finde heraus, wie sich Yoga für deinen Körper und Geist wirklich anfühlen kann. Lass uns gemeinsam den Druck loslassen und den Weg zu mehr Leichtigkeit und Selbstakzeptanz gehen. Ich freue mich, dich auf dieser Reise zu begleiten!
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